Verkostungsnotiz
15.03.2002:
Südl.
Rhônetal
1998
|
Wein
|
Optik0-5 |
Bouquet 0-15 |
Geschmack
0-20 |
Trinkfreude
0-10 |
Gesamt + 50
|
1 |
Mordorée CdP Reine de la Bois |
5 |
14 |
18 |
9 |
96 |
Brillantes Purpur, durchscheinend,
färbt leicht das Glas. Sehr schönes dunkelbeeriges Bouquet. Voller Körper,
sehr gut ausgewogen, samtiges Tannin. Sehr lang. Klassischer Chateauneuf du
Pape eines großen Jahres |
||||||
2 |
Pegau CdP Da Capo |
3 |
12+ |
16+ |
8 |
89+ |
Rubin, brillant, mittlere
Schlieren. Unmittelbar nach dem Einschenken rotbeeriges Bouquet, das sich
dann ins Dunkle entwickelt. Mittlerer Körper, etwas dünn, starkes Tannin.
Tannin im Abgang. Wirkt wie ein strenger Barolo. Wein steigert sich nach
einiger Zeit |
||||||
3 |
Cailloux CdP Cuvée Centenaire |
4 |
14 |
18 |
8 |
94 |
Brillantes Rubin, fette Schlieren.
Dezentes Bouquet mit Hauch von Zitrusfrüchten. Vollschlanker Körper, im
Geschmack fast rund. Schöner langer Abgang |
||||||
4 |
Chapoutier CdP Barbe Rac |
3 |
14 |
16 |
7 |
90 |
Brillantes Granat, fette
Schlieren. Bouquet nach Gewürzen und Cointreau, Hauch von Bazooka. Im Geschmack erstaunlich grün,
viel Tannin. Im Abgang wieder Cointreau, alkohollastig |
||||||
5 |
Santa
Duc Gigondas Prestige des Hautes Garrigues |
3 |
13 |
18 |
8 |
92 |
Dunkles Granat, durchsichtig,
dichte Schlieren. Stark alkoholisches Bouquet, Vanille. Vollschlanker Körper,
etwas süß, Zimt? Süßer Nachgeschmack |
||||||
6 |
La Nerthe CdP Cuvée Cadettes |
4 |
13 |
18 |
8 |
93 |
Brillantes Rubin, fette Schlieren.
Mocca und Kirsche im Bouquet. Vollschlanker glatter Körper, Touch von
Kirschlikör. Langer, etwas süßlicher Nachgeschmack, Tannin |
||||||
7 |
Rayas Châteauneuf du Pape |
4 |
14 |
18 |
8 |
94 |
Brillantes Granat,
Schlierenvorhang. Bouquet nach Kirschlikör. Vollschlanker Körper, gut
ausgewogen, wieder Kirschlikör. Langer Abgang, Tannin |
||||||
8 |
Fonsalette Cuvée Syrah |
5 |
15 |
18 |
8 |
96 |
Brillantes Purpur, Schlierenvorhang.
Dunkelfruchtig alkoholisches Bouquet. Voller Körper, viel Tannin, etwas
Säure, fast erfrischend. Leicht säurerlicher Abgang, Tannin, imprägnierend |
||||||
9 |
Beaucastel CdP |
4 |
13 |
18 |
8 |
93 |
Helles Rubin, brillant, schöne
Schlieren. Dunkelfruchtig alkoholisch. Massiv dunkelfruchtig im Geschmack.
Lakritze im Nachgeschmack |
||||||
10 |
Pegau CdP Cuvée
Réservée |
4 |
13 |
18 |
8 |
93 |
Brillantes Rubin, fette Schlieren.
Dunkelfruchtiges Bouquet. Tanninbetonter dunkelfruchtiger Geschmack. Tannin
im Abgang |
Teilnehmer:
Burkhard, Bubi, Gert, Kurt, Mandi, Nastl
Essen: Gastkoch Florian (wie bestellt und
zum Leidwesen einzelner Teilnehmer mit Schwerpunkt Gemüse – eine angenehme
Abwechslung):
-
Crostini
- Gebratener Radicchio Trevisiano
- Entenleber auf warmem Rotkrautsalat mit Rosinen und Mandeln
- Lauch-Kartoffelcroissants mit Käse überbacken
-
Birnen in
Rotwein mit Schokolade
Genereller Eindruck: 1998 ist eindeutig auch im
südlichen Rhonetal ein großer Jahrgang. Hoher Reifegrad und geringe Erträge
bringen erstaunliche Weine, die ohne jede Aufzuckerung (im Rhonetal im
Gegensatz zu Bordeaux und Burgund sogar verboten) unglaubliche Alkoholgrade von
bis zu 16% erreichen (und dann je nach Ausbau immer noch fein oder sogar dünn
wirken können). Wirklich typische CdP-Weine wurden in diesem Jahr aber
anscheinend wenige produziert: Das klassische CdP-Stinkerl konnte nur beim
Mordorée andeutungsweise festgestellt werden und im Geschmack dominierte
überwiegend syrah-typische Dunkelfruchtigkeit, ansonsten gab es einige
exotische Aromen von Zitrusfrüchten über Cointreau bis zu Zimt. Allen Weinen
gemeinsam und CdP-typisch war die Abwesenheit von säuerlichen
Geschmackskomponenten – ausgenommen ausgerechnet beim Fonsalette Syrah. Ein
besonderer Ausreißer war der Da Capo von Pegau, der (wohl bedingt durch den für
einen CdP atypisch langen Ausbau im kleinen Faß) seine Fruchtigkeit weitgehend
verloren hat und sehr nüchtern wirkt.
Organisatorisches: Nächste Verkostung am 19.4.
ev. mit dem Thema Bordeaux 1998, voraussichtlich in Tirol und wieder mit Gastkoch.
2002-03-17/Schriftführer
e.h.