Verkostungsnotiz August 2003:

Zwischendurch

 

 

 

 

Wein

Optik

0-5

Bouquet

0-15

Geschmack

0-20

Trinkfreude, Potential

0-10

Gesamt

 + 50

 

1.

Mauro, Vendimia Seleccionada (97% Tempranillo, 3% Garnache), Duero, 1996

4

13

18

18

93

Dunkles Purpur, fette Schlieren, färbt leicht das Glas. Dezent dunkelbeeriges Bouquet, etwas Alkohol, Lakritze. Vollschlanker Körper, dunkle Frucht, feine Säure, kräftige Tannine. Langer samtiger Nachgeschmack

2.

San Polo in Rosso, Cetinaia (100% Sangiovese) , VdT Toscana, 1988

3

13

18

8

92

Sehr helles Granat, brillant, am Rand leichter Ziegelton. Nase etwas holzig, eher zurückhaltend, Champignons, dezentes Gemüsestinkerl. Schlanker Körper, feine Säure, viel Tannin, etwas sekundäre rote Frucht. Seidiger Abgang, etwas säuerlich, übergehend in samtigen Nachgeschmack.

Hat den Charakter eines feinen Chambolle-Musigny 1er Cru. Paßt perfekt zu im Rohr geschmorten Goldbrassen

4.

Trevallon, Coteaux des Baux, Provence, 1989

4

15

18

8

95

Sehr helles Karmin, eher fette Schlieren. Sehr feine Nase nach roten Johannisbeeren, grünem Paprika, Geselchtem, etwas Kompost... Mittlerer Körper, sehr feine Säure, etwas sekundäre rote Frucht, weiche Tannine. Langer weicher samtiger Nachgeschmack.

Verkostung nach einigen Jahren Pause nach einigen Flaschen, die keineswegs ansprechend waren. Dieser Wein braucht anscheinend einige Jahre, bis er Vergnügen bereitet

7.

Torraccia, Porto Vecchio Reserve Oriu, Corse, 1990

3

14

16

6

89

Helles Granat, heller Rand, mittlere Schlieren, etwas Sediment. Ansprechend entwickelte Nase nach sekundärer dunkler Frucht und etwas Alkohol. Schlanker Körper, dunkle Frucht, sehr gut integrierte Säure, etwas süß und weich, wenig Rückgrat. Seidiger Nachgeschmack.

Nette Erinnerung an einen Urlaub auf Korsika

8.

Chave, Hermitage blanc, 2000

4

12

18

8

92

Helles Gelb, goldener Touch. Bouqet etwas Verhalten, Weintraubenaroma. Mittlerer bis vollschlanker Körper, niedrige Säure, etwas fett, Geschmack nach Birne und Pfirsich, etwas alkoholisch. Sehr langer Nachgeschmack.

Paßt erstaunlich gut zu frischen Früchten wie Birne – außergewöhnlich

11.

Poeckl, Pinot Noir, Austria, 1997

3

12

16

7

88

Dunkles Granat, klar, feine Schlieren. Etwas PN-Frucht in der Nase, etwas brütend und nicht sehr ausdrucksvoll. Mittlerer Körper, etwas rote Frucht, gute Säure, eher harte Tannine. Nachgeschmack etwas Eiche.

Exzellenter Wein zu Krebsen und andere eher exotisch gewürzte Meeresfrüchte und Fische – bietet mehr Trinkvergnügen als der Score vermuten läßt

 

Clavel, Copa Santa, Languedoc, 1998

5

13

17

7

92

Sehr dunkles Prupur, undurchsichtig, sehr dichte Schlieren. Kräftig parfümierte Nase nach dunklen Beeren, etwas Lakritze, Alkohol und Eiche. Voller Körper, voller Geschmack, dunkle Frucht, Lakritze, etwas süßer Alkohol. Langer Abgang, samtig, süße Frucht.

War nach dem Pöckl Pinot Noir als Begleitung zu Lammbraten gedacht, hat aber nicht richtig funktioniert. Lamm etwas zu salzig und Wein etwas zu viel süße Frucht. Der PN hätte besser gepaßt. Dennoch ein eindrucksvoller Wein mit tollen Preis/Leistungsverhältnis

12.

Stonyridge, Hawkes Bay, Merlot, New Zealand, 1998

4

13

17

7

91

Dunkles Rubin, etwas purpur, sehr klar, schöne Schlieren, färbt etwas das Glas. Dunkle Frucht und etwas Schokolade im Bouquet. Vollschlanker Körper, feine Säure, etwas rote Frucht, sanfte Tannine. Langer und samtiger Abgang – ansprechender Wein

14.

Mikulski, Volnay, 1997

4

13

16

6

89

Helles Granat, fette Schlieren, färbt leicht das Glas. Dunkle aber PN-typische Nase. Mittlerer Körper, etwas rote Frucht, etwas alkoholisch und plump, niedrige Säure. Nachgeschmack samtig

 

Ornellaia, Ornellaia, 1995

4

11

15

5

85

Dunkles Rubin, feine Schlieren. Nase nach überreifem Camembert. Mittlerer Körper, kühl, keine Frucht, etwas bitter, gemüsig, Soja Sauce. Leicht bitterer Nachgeschmack.

Scheint ein Flaschenfehler zu sein

18.

Dugat-Py, Bourgogne, 2000

3

12

15

6

86

Helles Purpur, klar. Etwas rote Früchte im Bouquet, nicht sher ausdrucksvoll aber frisch. Schlanker Körper, etwas rote und schwarze Frucht, feine Säure, etwas Tannin, keine Eiche. Zurückhaltend fruchtiger Nachgeschmack.

Das ist ein netter Sommerwein, kühl zu trinken und wunderbar zu einem einfachen Essen

 

Allemand, Chaillot, Cornas, 1994

4

12

17

7

90

Brillantes Rubin, schöne Schlieren. Bouquet eines Ribiselweines, wenn auch etwas feiner. Mittlerer bis schlanker Körper, feine Säure, dunkle Frucht, kandierte Orangenschalen, legt sich etwas an. Nachgeschmack angenehm säuerliche Frucht, samtig

19.

Petite Village, Pomerol, 1982 (Magnum)

3

11

15

6

85

Dunkles Granat mit Ziegelton, gute Schlieren, klar. Oxidierte Nase nach Zwetschken (5 Stunden vor dem Trinken dekantiert). Mittlerer Körper, im Geschmack mild, Ton von Pflaumenwein

 

La Mission Haut-Brion, Pessac-Leognan, 1992 (Doppelmagnum)

4

10

14

5

83

Purpur, klar, fette Schlieren. „Pencil shavings“ im Bouquet. Mittlerer Körper, nicht sehr gut ausgewogen, etwas ordinäre Frucht, endet etwas bitter – an der Grenze zu leichtem Kork

 

Lynch Bages, Paulliac, 1989

5

13-14

17-18

8-9

93-96

Flasche 1 (dekantiert 5 Stunden vor Verkostung): Tiefes Purpur, klar, fette Schlieren. Breite Nase mit starken Fruchtton, Lakritze. Vollschlanker Körper, weich, intensive dunkle Frucht, Lakritze. Im Abgang weich. Wird nach kurzer Zeit im Glas flach.

Flasche 2 (unmittelbar vor dem Verkosten geöffnet): Nase deutlich feiner, weniger aufdringliche Frucht, zusätzliche Schicht mit leichter Vanille. Im Geschmack weniger Frucht, dafür etwas mehr Säure – eine deutlich bessere Struktur. Im Abgang eine Spur von Tannin. Entwickelt sich sehr gut im Glas.

Allzuviel Luft tut diesem Wein offensichtlich wirklich nicht gut – der Unterschied ist der zwischen einem sehr guten und einem annähernd großen Wein

 

Lynch Bages, Paulliac, 1988 (Magnum)

4

12

17

7

90

Klares Rubin, durchsichtig, fette Schlieren. Fein strukturierte Nase, leichtes Stinkerl. Mittlerer Körper, gutes Säurerückgrat, wenig Frucht, etwas Tannin, wirkt erstaunlich jung. Leicht säuerlicher Abgang

 

Vieux Chateau Certan, Pomerol, 1985 (Doppelmagnum)

4

13

16

6

89

Rubin, klar, fette Schlieren. Leichtes Stinkerl in der Nase. Mittlerer Körper, Frucht und Tannin gut ausgewogen, Säure etwas dominierend, bereits etwas ausgezehrt. Fein fruchtiger Abgang

21.

Montrose, St. Estephe, 1994

4

13

17

7

91

Dunkles Purpur, fast undurchdringlich, starkes Sediment. Dezent fruchtige Nase, dunkelbeerig. Mittlerer Körper, gut ausgewogen, gutes Säurerückgrat, etwas dunkle Frucht, noch bzw. wieder etwas verschlossen. Samtiger Abgang

 

Bosquet des Papes, CdP, 1990

2

13

18

8

91

Dunkles Granat, leichter Ziegelton, dichte Schlieren, schwebendes feines Sediment. Getrocknete Zwetschken im Bouquet. Mittlerer Körper, getrocknete Zwetschken im Geschmack, spur alkoholisch, kräftige Säure gut maskiert. Langer Nachgeschmack nach Zwetschken, seidiger Säure und samtigen Tanninen

22.

Clavel, Copa Santa, Languedoc, 1995

4

13

17

8

92

Brillantes Rubin, fette Schlieren, Sediment, Weinstein. Dunkelfruchtige Nase. Mittlerer Körper, sekundäre dunkle Frucht, feine Säure. Abgang seidig

Wird mit zunehmender Lagerung vielleicht nicht besser, aber feiner

23.

Confuron, Les Fleurieres, 1er Cru NSG, 1993

4

13

16

6

89

Brillantes dunkles Granat, dichte Schlieren, kein Sediment. Reintönige rote und dunkle Frucht, dicht. Schlanker Körper, rote Frucht, etwas hohe aber sehr feine Säure. Nachgeschmack samtige Säure, da ist also einiges an Tannin dahinter.

Trotz seiner 10 Jahre wirkt der Wein erstaunlich jung. Sehr gut mit einfachen Gerichtem (mit Ei) kombinierbar

25.

Chevillon, Bourgogne, 1997

3

13

14

4

84

Art rosé, brillant, nette Schlieren. Wirklich nettes PN Bouquet mit einem leichten Stinkerl, das sich Richtung Honigwaben entwickelt. Sehr schlanker Körper, nahezu keine Frucht, niedrige Säure, etwas Tannin. Kein nennenswerter Abgang

Kein großer Wein, aber ein guter Begleiter zum Essen

28.

Rayas, CdP, 1993

3

13

16

7

89

Sehr helles Granat, brillant, fette Schlieren, etwas feines Sediment. Dezentes Bouquet, reintönig, kleines Stinkerl. Mittlerer bis vollschlanker Körper, eher sanft, etwas rote Frucht, kaum Säure. Etwas sekundäre Frucht und Tannin im Abgang.

In einer Blindverkostung könnte man diesen Wein ohne weiteres für einen 97er NSG 1er Cru halten

29.

Chave, Hermitage blanc, 2000

4

14

17

7

92

Helles grünes Gold, fette Schlieren, brillant. Bouquet nach Melone, Akazienblüten, Honig. Vollschlanker Körper, Nüsse und Mandeln, etwas fett. Netter, aber nicht beeindruckender Abgang.

Das war der Rest der vor ca. 2 Wochen verkosteten Flasche – interessante Entwicklung, keine Spur von Oxidation

 

Clerico, Ciabot Mentin Ginestra, Barolo, 1999

4

14

17

8

93

Brillantes Rubin, feine Schlieren. Dunkle Frucht und etwas Eiche in der Nase. Mittlerer Körper, gut ausgewogen, etwas dezente und nicht aufdringliche Frucht, etwas Säure, weiche Tannine, etwas mineralisch. Feiner samtiger Abgang.

Schöner und typischer Barolo ohne primäre Frucht und leicht mineralischem Ton

 

2003-08-31/Schriftführer e.h.