Verkostungsnotiz 17.12.2004:
Mörwald/Ambassador
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Wein
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Optik0-5 |
Bouquet 0-15 |
Geschmack
0-20 |
Trinkfreude,
Potential 0-10 |
Gesamt + 50
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1. |
Achs Paul, Pinot Noir,
Neusiedlersee, 2001 |
4 |
13 |
17 |
7 |
91 |
Mittleres Rubin, sehr klar, fette Schlieren. Kühle
etwas dunkle Nase, geröstete Aromen etwas rote Frucht. Mittlerer bis
vollschlanker Körper, sehr gut ausgewogen, seidig kühle fruchtige Säure,
feine Tannine. Langer Abgang, fein samtige
Tannine |
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2. |
Villa Poggio Salvi (Biondi
Santi), Lavischino, Rosso Toscana, 1999 |
4 |
10 |
16 |
6 |
86 |
Dunkles brillantes Purpur, sehr
fette Schlieren, etwas Bläschen im Rand. In der Nase Pferdeschweiß pur (schwerer
Fall von Brett?), etwas Katzenpisse – eher abstossend. Mittlerer Körper,
etwas spitzige süß-sauere Fruchtsäure, leicht krautiger Geschmack nach
Liebstöckl. Etwas strenger Abgang. Atypischer Wein sowohl für die Region
Toskana als auch für die Rebsorte Merlot |
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3. |
Pichon-Longueville Comtesse de
Lalande, Reserve de la Comtesse, Pauillac, 2000 |
4 |
13 |
17 |
6 |
90 |
Sehr dunkles Purpur, dichte
Schlieren. Etwas kühle dunkelfruchtige Nase, Spur Fass. Vollschlanker Körper,
kräftige Struktur, etwas bittere Tannine (vom Fass?), ausgeprägte Säure,
dunkle Frucht, in der Mitte aber etwas leer. Kräftig imprägnierender Abgang. Dieser Wein war eine kleine
Rätselaufgabe des Sommeliers für uns, an der wir leider gescheitert sind. Der
Jahrgang wurde gerade noch erraten, aber dann ging es quer feldein vom
Blaufränkischen über Barbera zu Rhone (à la Gourt des Mautens). Auf das
Naheliegende, dass dieser Wein aus dem Bordeaux kommt, sind wir aber nicht
gekommen – vielleicht war das zu naheliegend? Auf jeden Fall ein jetzt nicht
uninteressanter Wein, allerdings mit fragwürdigem Alterungspotential |
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4. |
Faiveley, Corton, Clos des
Cortons, Burgund, 1997 |
3 |
14 |
18 |
8 |
93 |
Mittleres Granat, brillant, dichte
Schlieren. Leicht gemüsiges Stinkerl, intensiv, etwas rote Frucht. Mittlerer
Körper, feine rote Frucht, spezifische rauchige Tannine (Maische mit
Stängel?), gut integrierte Säure. Langer Nachgeschmack, imprägnierend, etwas
rauchig – bleibt bis zum nächsten Tag im Mund |
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5. |
Triebaumer, Mariental,
Blaufränkisch, Burgenland, 2000 |
4 |
13 |
18 |
8 |
93 |
Dichtes Purpur, klar, fette
Schlieren. Dunkle massive Frucht in der Nase, aber durchaus dezent. Voller Körper,
fast runde sanfte Frucht, Säure sehr gut eingebunden, massive aber nicht
grobe Tannine, sehr gut ausgewogen. Langer Abgang, nachhaltige Tannine |
Teilnehmer:
Burkhard, Gert, Kurt, Nastl, Veit
Essen: Domschitz gut in Form:
Eine Creme Brulée von der Sellerie ist ein interessanter Start gefolgt
vom obligaten Leberkäs. Es gab dazu einen fetten Rotgipfler, der einen Touch
von Uhudler vermittelte.
Danach eine Gänseleberpastete im Portwein-Geleemantel: Leicht und
gelungen. Dann frische Nudeln mit Schaumhäubchen mit einer Menge Trüffel drauf:
Der Schaum war mehr Zierde, aber insgesamt OK.
Beim nächsten Gang gab es personenabhängige Variationen, das
Saiblingsfilet hat jedenfalls nur bedingte Zustimmung gefunden, die Entenbrust
und der Hummer waren aber sehr befriedigend.
Anschliessend gab es einen kulinarischen Höhepunkt mit einem
unangekündigten Zwischengang: Taubenbruststreifen auf einer getrüffelten Sauce:
Höchst gelungen.
Als Hauptgang wurde dann ein Rindsfilet auf dreierlei Kartoffeln
serviert: Fleisch war zart und die Kartoffel waren eine kreative Kombination.
Zum Dessert gab es dann noch ein Schoko Soufflé, ebenfalls köstlich.
Dazu gab es einen 1997er Niepoort Vintage Port (war ein Fehler, den
aufzumachen, ist momentan offensichtlich nicht zugänglich) und einen höchst
interessanten 1945er Banyuls, der einen sehr guten Eindruck machte. Diese süßen
gespriteten Weine altern anscheinend exzellent.
Insgesamt war das Essen eher leicht und trotz der vielen Gänge in keiner
Weise anstrengend.
Genereller
Eindruck: Der Vizepräsident konnte auch durch Androhung physischer Gewalt
(Watschen) kaum davon abgehalten werden, eine sentimentale Weihnachtsrede zu
halten. Mögliche tumultartige Szenen konnten nur durch das Servieren des nächsten
Ganges gerade noch vermieden werden. Ansonsten reibungsloser Ablauf mit
aufmerksamem Service und sehr aktivem und interessiertem Sommelier. Der
Schriftführer wird an diesem Abend unvermutet eingeladen. Etwaige gerührte
Szenen zum Abschied werden durch die allgemeine Alkoholisierung wirksam
unterbunden, die Beteiligten verlassen mehr oder weniger fluchtartig den Ort
des Geschehens.
Organisatorisches: Nächster Termin 4.2.2005 mit dem Thema
trockene Rotweine aus dem Dourotal.
Sonstiges: Die weiteren Termine 2005 samt Themen sind
noch offen.
2004-12-18/Schriftführer e.h.