Verkostungsnotiz April 2009:
Ab Dezember 2008 werden
die Zwischendurch-Verkostungsnotizen (Kurznotizen aus dem Gedächtnis. In der
Regel nicht blind und nicht dekantiert. Einfache Weingläser bzw. Restaurantgläser.
Nummerierung nach Tagesdatum) nur mehr in vereinfachter Form festgehalten. Wenn
es sich um ohnehin laufend getrunkene Weine handelt, wird auf detaillierte
Notizen verzichtet, falls sich nicht signifikante Änderungen gegenüber der
letzten Flasche ergeben haben. Punktebewertungen (nach dem Schema
Optik+Bouquet+Geschmack+Gesamteindruck) gibt es nur mehr für speziell
interessante oder neue Weine:
2. 1995 Beaucastel, Chateauneuf du Pape: Deutliche
Brettnote in Geruch und Geschmack - nicht so gut wie die letzten Flaschen
4. 2004 Laffite-Teston, V.V., Madiran: Dunkel, kräftig,
gute Struktur - sehr zufriedenstellend
6. 1997 Aldo Conterno, Colonello, Barolo: Keine Spur von
süß karamellisierter weicher Fruchtigkeit, die fürb97er Barolos typisch
scheint. Schlank mit deutlicher Säure - angenehm
7. 1990 Oberto, Barolo: Bisher aufgrund seiner Bitternoten
der ideale Wein zum Löwenzahnsalat - aber jetzt hat doch die Maillardreaktion
zugeschlagen und der Wein ist leicht karamellisiert süßlich geworden. War aber
ohnehin die letzte Flasche
9. 2002 Niepoort, Charme: Leider ohne Charme - ein kaum
merkbarer Kork eliminiert jede Eleganz und Finesse. Genießbar, aber ohne Genuß
10. 1999 Cailloux, Chateauneuf du Pape, Magnum: Reif und
mürb, Klassiker, schöner Wein
11. 2001 Chevillon, Les Saint Georges: Köstlicher
klassischer NSG, sehr schöner Sommerwein, hoher Genußfaktor
12. 2003 Jadot, Chambolle Musigny: Durchaus mittelmässig,
der Jahrgang hilft ein bisschen. Zum Essen aber OK
13. 2000 Tement, Zieregg, Morillon: Schöner fetter Weißwein
mit goldener Farbe und Hauch von Oxidation. Dennoch fast eine Spur zu fruchtig.
Bestens zum Lammschnitzel
14. 1990 Rampolla, Sammarco: Unmittelbar nach dem Öffnen
sehr gut zu trinken, macht Freude trotz leicht harziger Brettnoten, die der
Wein aber gut verträgt. Mit der Zeit entwickelt sich aber ein schleichender
Kork, der alles ruinier
16. 2000 Leoville Barton: Sauberer Wein, der ordentlich
Druck macht. 2000er Bordeaux scheint also die Erwartungen zu erfüllen - die
Kellertechnik dürfte aber auch nicht gerade zögerlich zum Einsatz gekommen sein
17. 2001 Tement,
Zieregg, Morillon: Eine Spur frischer als der 2000er, was nicht unbedingt ein
Vorteil ist. Dennoch ein sehr guter Begleiter zum Fischmenü
18. 2002 Bayer,
Sagittarii, Blaufränkisch: Sauberer BF ohne Ecken und Kanten. OK - aber
deutlich weniger Biß als der 2003er
20. 1989 Rayas,
Chateauneuf du Pape: Nicht gerade defekt, aber doch schon eher hinüber - hoffe,
das ist nur diese Flasche. Dennoch schöne Erinnerungen - und sensationell
passend zu glasierten in Schoko getunkten Orangenspalten
23. 1999 Roda I
Reserva, Rioja: Frisch eingeschenkt Hauch animalische Note, vergeht aber. Im
übrigen wenig präzise Struktut, dennoch akzeptabel zu trinken, flexibel zum
Essen
25. 1997 Le Crete,
Brunello: Leicht harzige Holznote und etwas rustikal, aber hohe Trinkfreude
27. 1995 Montus:
Mehr als ein leichter Hauch von Brett, aber dieser kräftige Wein hält das
locker aus
28. 2004 Tasca
d´Almerita, Rosso del Conte: Andeutung von Brett, kräftig rustikal, süsslich
dichte Frucht, guter Trinkgenuss
30. 2006 Lafite
Rothschild: Eine Spur weniger elegant, als man von einem Lafite erwarten würde,
aber dafür sehr intensiv und kräftig - quasi mit schwarzer Tinte. Sehr schöner
Wein
2009-05-04/Schriftführer
e.h.