Verkostungsnotiz
19.11.2010: Quer durch die Regionen 2000 - VI
|
Nr. |
Wein |
Burkhard |
Kurt |
Nastl |
Gesamt |
1 |
Isola e Olena Cepparello Toskana |
90 |
89 |
92 |
271 |
|
|
Brillantes Rubin, dezent
dunkelfruchtige Nase, Spur rustikal, medizinische Andeutungen, mittlerer
Körper, wenig Frucht, etwas erdige Noten, dezente Säure, kräftige Tannine |
|
||
2 |
Chevillon Les St. Georges 1er Cru NSG Burgund |
87 |
92 |
91 |
270 |
|
|
Mittleres Rubin mit bräunlichem
Touch. Leichtes Stinkerl, säuerliche Frucht. Schlanker Körper, säuerliche
Betonung, dezente rote Frucht. Seidige Tannine. Perfekter Essensbegleiter |
|
||
3 |
Chave Hermitage rouge Rhone Nord |
90 |
92 |
92 |
274 |
|
|
Dunkles Purpur, heller Rand.
Dunkelbeerige Nase, mittlerer Körper, gute Säure, dezente Frucht, Spur grobe
Tannine, etwas grünlich |
|
||
4 |
Torbreck Descendant Barossa/Australien |
93 |
90 |
91 |
274 |
|
|
Mittleres Rubin, leicht grünliche
rotfruchtige Nase, mittlerer Körper, leicht süßliche Note, sehr feine Tannine |
|
||
5 |
Leoville Barton St. Julien/Bordeaux |
90 |
90 |
91 |
271 |
|
|
Brillantes Purpur, Andeutung von
Rumtopf. Voller Körper, alkoholische Frucht, extreme Tannine, massiver Wein,
brennender Abgang, nahezu hart |
|
||
6 |
Conterno Barolo Bussia Piemont |
91 |
92 |
94 |
297 |
|
|
Brillantes Rubin, dezent erdige
Nase, mittlerer Körper, wenig Frucht, dezente Säure, intensive samtige
Tannine, leichte Alkoholsüße im Nachgeschmack, großer Wein mit feiner Klinge |
|
||
7 |
Triebaumer Blaufränkisch Mariental Burgenland |
92 |
94 |
95 |
281 |
|
|
Schwarzes Purpur. Andeutung von Zedernholz.
Mittlerer Körper, dunkle Frucht, leicht alkoholische Note, dennoch eher
schlank, sehr nachhaltige Tannine |
|
||
8 |
Pegau Reservée Chateauneuf du Pape |
90 |
91 |
93 |
274 |
|
|
Mittleres Purpur/dunkles Rubin. Leichtes
Stinkerl, dunkle Frucht, mittlerer Körper, eher weiche Note, süße rote
Frucht, dezent samtige Tannine |
|
Teilnehmer: Burkhard, Kurt, Nastl „Erkannte“ Weine: In Relation zur Zielsetzung
(Auswahl von Weinen hoher Typizität sollte ein eindeutiges Erkennen aller
Weine ermöglichen) ein Fiasko - Burkhard 1 (Gesamtstand damit 12),
Kurt 3 (Gesamtstand damit 15), Nastl 2 (Gesamtstand damit 12). „Sieger“ im
diesjährigen Weinratespiel daher Kurt. Essen: Rindsuppe mit Gemüse (sehr gut),
Zwiebelrostbraten mit gekochtem Tafelspitz (Fleisch zwar wie gewünscht sehr
mürb, aber zuwenig Saft) Gesamteindruck:
Aus jeder
Weinbauregion können offensichtlich Weine kommen, die zwar sehr gut sind,
aber jede Typizität vermissen lassen. Oft sind das Weine „internationalen“
Stils, die Klone von Bordeaux ähnlichen Weinen sind, oft riechen und
schmecken sie aber auch wie typische Weine anderer Regionen – und das ist
besonders tückisch. Tückisch ist auch, wenn an sich typische Weine aus
welchen Gründen auch immer ihre „Signatur“-Merkmale nicht aufweisen. Das
Konzept, Weine, die man nicht laufend trinkt, anhand ihrer Typizität erkennen
zu wollen, ist daher als weitgehend gescheitert zu betrachten. Rückblick
auf die einzelnen Weine unter dem Aspekt der Typizität: Burgund
– Chevillon Les St. Georges : Gute Typizität, klar zu erkennen Bordeaux –
Leoville-Barton : Keine Zedernholznote und brandig im Geschmack – völlig
atypisch und unwürdig für einen 2000er Bordeaux Australien
– Torbreck Descendent: : Dünner Körper und etwas widerliche Süße im
Geschmack. Von der erwarteten Dichte à la Negly Lagenwein keine Spur Österreich
– Triebaumer Mariental: Was ist ein typischer Blaufränkischer? Im Normalfall
nicht besonders gut – dieser Wein ist aber Topqualität und daher von geringer
Typizität. Kann mit seiner Zedernholznote durchaus als Spitzen-Bordeaux
durchgehen. Respekt Rhone
Nord – Chave Hermitage: Die erwartete Eleganz findet nicht statt, an
Typizität zeigt sich die leicht grünliche Note junger Hermitageweine im Nachgeschmack
– aber zuwenig ausgeprägt, um ein klares Erkennen zu ermöglichen Rhone
Süd – Pegau Reservee: Das leichte Stinkerl und die Weichheit im Geschmack
geben klare Signale, auch wenn der Abgang eher herb ist und die für CdP
übliche Alkoholsüße fehlt. Klar erkennbar Piemont – Conterno Bussia Soprana: Wenig Frucht und
intensive Tannine kombiniert mit Spur Erdigkeit sind klare Merkmale, hohe
Typizität Toskana – Isola e Olena Cepparello: Rotbeerige
Frucht, gute Säure und spezifische italienische Fassnote? Keine Spur: Dieser
Kretin von einem Toskanawein spielt auf Barolo und das höchst erfolgreich,
denn sogar beim unmittelbaren Vergleich mit dem „wirklichen“ Barolo bleibt er
„Sieger“. Möglicherweise ein leichter Flaschenfehler oder zumindest eine
atypische Flasche. Organisatorisches: Weihnachtsabend Montag
13.12. beim Floh, Weine noch offen 2010-11-23/Schriftführer
e.h. |