16.-19. September 2010: Weinreise Rioja |
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So winzig scheint die Provinz Rioja auf der
Landkarte von Spanien – aber die Rebfläche ist deutlich größer als die von
ganz Österreich |
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Do 16.9. Abflug bereits um
6:45, allerdings mit Zwischenstop in München. Gegen Mittag Ankunft in Bilbao
(Baskenland) und Check in im Hotel Miro. Blick
auf das Guggenheim Museum von Hotel Miro aus |
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Innen gibt es nicht all zu viel zu sehen – nur einige wenige dafür sehr große
Exponate, Skulpturen (wie hier zu sehen) und Installationen |
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Das Wetter ist schlecht
und wir warten einen Regenguss im Cafe vor dem Museum ab |
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Am Abend geht es dann in
das Restaurant Extanobe nahe beim Hotel in einem Kongresszentrum. Wir sitzen
ganz nett außen auf einer Terrasse. Blick auf die Stadt ... |
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Hier stehen auch schon die
Weine am Tisch. Bei der Order hat es einige Missverständnisse zwischen dem
Sommelier und uns gegeben – in erster Linie sprachlich bedingt. Das Essen selbst
war OK, aber nicht erinnerungswürdig. Notizen zu den Weinen: 2008 Aguila Real, Viura y
Garnacho Blanco, Rioja: Wirkt optisch eher wässrig, aber das ist eine
Täuschung. In der Nase zitronige Anklänge, im Geschmack florale Noten und im
Abgang guten Biss - interessanter Wein. 2006 Roda, Cirsion, Rioja:
Dicht und dunkel mit merkbarer Säure und gutem Biss - schöner Wein zum Essen.
2005 Torre Muga, Reserva,
Rioja: Dicht und dunkel. Glatt wie ein Negly oder Guigal. Stark getoastete
Fässer dominieren den Geschmack. Exzellent zum Schokolade-Dessert. |
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Fr. 17.9. Abreise nach Brinas direkt am Rioja
zum Hotel Hospederia Senorio de Brinas |
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Nach dem Einchecken geht
es gleich weiter nach Haro (der inoffiziellen Wein-Hauptstadt von Rioja).
Nach einem kurzen Rundgang und einem Abstecher in eine Tapas-Bar geht es zu
den Bodegas Muga und Rioja Alta zum Verkosten von Weinen |
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Dann ein Erkundungsausflug
in die nähere Umgebung – hier z.B. ein Blick auf San Vincente de la
Sonsierra. Dann geht es weiter nach Briones in das dortige Weinmuseum, eine
Stiftung der Familie Vivanco, die offensichtlich mit dem Weingut Dinastia
Vivanco so gut verdient hat, dass sie sich das leisten kann. |
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Was sich irgendwie nach „klein
und lieb“ anhört, ist eine sehr umfangreiche und interessante
Zusammenstellung von Informationen und Objekten zum Thema Wein beginnend im
Weingarten über Keller bis hin zum Öffnen und Ausschenken inkl. Fässer machen
und Glasflaschen blasen. Allein die
Sammlung von Flaschenöffnern würde anderswo ein eigenes Museum ergeben. Hier ein fotografisch
etwas verunglückter Blick in den
riesigen Kellerraum, in denen Tausende von Barriques gelagert sind |
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Am Abend geht es dann in das Restaurant El
Portal in Ezcaray. Wir fahren mit dem Taxi, damit wir keine Probleme mit dem
Weintrinken haben – ist zwar nur wenig über 30km, aber die Fahrt dauert ganz
schön lang, obwohl die Strassen OK sind. Das hier gebotene Menü ist
sensationell gut, beginnt mit zwei gemüsebasierten Vorspeisen, geht dann mit
einer Kombination von Gemüse mit Meeresfrüchten weiter und endet mit einer
Taube mit Gänseleber, wird zum Schluss hin also leider etwas schwer. Aber trotzdem
toll. Auch das Service ist recht kompetent und der
Inhaber oder Servicechef ist ein guter Ratgeber in Sachen Wein |
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Notizen zu den Weinen: 2007 Palacios Remondo,
Placet, Rioja: Helles Goldgelb, etwas fett, netter Wein. Wäre eine
Wiederholung wert 2005 Dinastia Vivanco,
Parzello Grenache, Rioja: Sehr dunkel, überraschend Säure dominiert, flexibel
zum Essen, als Grenache nicht erkennbar, aber sehr gut 2005 Contador, Rioja:
Volles Rohr, in allen Aspekten (ausgenommen Bouquet) sehr intensiv, kräftige
Säure. Hängt in den Zähnen. Toller Wein, wenn auch etwas international 1985 Lopez de Herredia,
Rioja Grande Reserva: Transparentes Granat, wirkt eher dünn, transparente
Säure, seidige Tannine, sehr gut zum Essen. Für einen so alten Rioja
ausgesprochen gut |
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Da ist es dann schon ein
bisschen üppiger geworden – diese Sepia sind nur mehr kurz überbrüht und
schmecken sehr direkt nach Sepia |
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Sa. 18.9. Am nächsten
Morgen nach dem Frühstück ein kurzer Spaziergang in der näheren Umgebung des
Hotels – guter Blick auf den Ebro (eine Art nördlicher Grenzfluss des Rioja)
und die Weingärten dahinter. Dann gibt es wieder einen Ausflug in die nähere
Umgebung |
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Architektur und
Weinkellereien scheinen weltweit und auch besonders im Rioja eine wilde
Kombination zu bilden. Einheitlich ist sowieso nichts, aber die Unterschiede
sind doch extrem und öfter von eher merkwürdigem Geschmack – hier steht z.B.
ein richtiger Felsenbunker |
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Gut erhaltene und gepflegte Altstadtkerne gibt
es in Rioja zu Hauf, da macht das Spazierengehen richtig Spaß. Hier sind wir
in Laguardia unterwegs (liegt zwar kurz ausserhalb des Rioja, gehört aber doch
irgendwie dazu, denn die Grenzen der Region scheinen in der Praxis etwas
fliessend zu sein |
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Nicht all zu hoch der
Berg, aber für ein Wolkenhäubchen reicht es |
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Kleine Anlehnung an das
Guggenheim Museum |
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Das soll das Ortszentrum
von Cenicero sein – zumindest behauptet das das Navigationssystem. Dann geht
es weiter nach Logrono, der offiziellen Hauptstadt des Rioja – noch keine
Großstadt, aber schon groß genug, um äußerst ungemütlich zu wirken. Unser
Versuch, dort in einer der vom Wine Spectator empfohlenen Tapas Bar in der
Calle Laurel oder Calle San Juan einen kurzen Stop zu machen, endet in einer
wilden Flucht. Menschengedränge, Lärm, etc. machen einen Aufenthalt dort zu
einer Tortur – also nichts wie weg |
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Am späten Nachmittag zur
Erhohlung wieder etwas Spazierengehen entlang am Fluss Ebro gleich hinter dem
Hotel in Brinas – der Schwan vermittelt gut die entspannte Stimmung |
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Am Abend geht es wieder
mit dem Taxi nach Vitoria-Gasteiz, der Hauptstadt des Baskenlandes. Sehr
schöne Stadt, wegen einer Festivität ist die halbe Bevölkerung im Zentrum
unterwegs |
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Eigenartige Gebräuche: Wir
haben im Restaurant Zaldiara für 21 Uhr reserviert und stehen trotzdem vor
einem geschlossenen Rollbalken. Langsam bildet sich eine Menschentraube und dann
... geht schön langsam der Rollbalken hoch. Es kann losgehen. Im Inneren
schaut dann das Lokal ganz nett aus, es ist aber erstaunlicherweise bei
weitem nicht voll und im Saal nebenan findet eine Massenveranstaltung statt.
Das Service ist zwar freundlich, aber von eher schrägen Persönlichkeiten
geprägt |
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Was man auf diesem Foto
noch nicht sieht, ist das kettenrauchende Paar am Tisch links hinter Burkhard
– erstaunlich: Ein Esslokal, das Rauchen während des Essens gestattet. Aber
im Baskenland scheint alles anders zu sein |
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Kurt schaut hier schon
etwas angeheitert aus, aber das täuscht, wir sind erst am Anfang des
Abendessens |
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Notizen zu den Weinen: 2008 Remirez Ganuza, Rioja
blanco: Leichte Zitrusnoten, sonst eher schlank und unauffällig. Wiederholung
nicht zwingend notwendig 1996 Finca Allende, Aurus,
Rioja: Erste Flasche Kork, zweite OK. Eher ungraziös gealtert, orange Farbe,
animalisches Stinkerl, Geschmack zuerst eher schwächlich, gewinnt aber mit
Zeit im Glas, gute Kombination mit leicht modrigen Schwammerln. Wiederholung
nicht zwingend notwendig 2007 Orben, Malpuesto,
Rioja Tinto: Sehr dunkel und konzentriert, Noten nach Kaffee, saubere dunkle
Frucht, im ersten Moment hoher Trinkgenuß, baut dann aber rasch ab. Als Digestiv für Kurt ein
Port, für Burkhard ein kleiner Pedro Ximenez und für mich ein noch
„kleinerer“ Gin-Tonic. |
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So 19.9. Am letzten Tag
wird dann endlich das Wetter besser. Wir beginnen mit einem Besuch von Haro
und lassen und dort auf der Terrasse vor der Bar die Sonne auf Rücken und
Bauch scheinen |
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Dann ein Ausflug in die
Weingärten der Umgebung. Rund um das Weingebiet herum scheint es eine nicht
all zu hohe Bergkette geben, hier eine markante Felsformation |
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Die Rebstöcke werden im
Rioja meist ohne Stütze und daher eher niedrig geschult |
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Die Trauben scheinen schon
relativ reif zu sein (könnte sich hier um Viura, die hier übliche weiße
Rebsorte handeln) |
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Auffällig ist die sehr
starke Freistellung der Trauben und die doch eher üppige Menge der Trauben
pro Weinstock – wir haben aber auch Weingärten mit vorzeitig abgeschnittenen
Trauben zwecks Qualitätssteigerung gesehen. Ernteaktivitäten waren
allerdings weit und breit keine zu sehen, könnte also heuer auch im Rioja
ungünstige Witterung gewesen sein |
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Beim Blick in die Landschaft fällt auf, dass
Weingärten zwar allgegenwärtig sind, dass sie aber doch eher locker in die
Landschaft eingestreut sind und sich vor allem in der Ebene und kaum auf
Hängen befinden. Nach einem kurzen Stop in einer Bar in San Vincente
de la Sonsierra auf ein paar Tapas ein weiterer Stop in einer Bar gleich
daneben auf einem Platz, auf den die Sonne scheint – noch ein paar Tapas,
dann reicht es aber. Rückfahrt nach Bilbao |
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Hier haben wir noch etwas Zeit bis zum Abflug,
daher ein Ausflug in den Vorort Portugalete zur Puente de Vizcaya, die keine
eigentliche Brücke, sondern eine Art Schwebebahn ist, die auch heute über 100
Jahre nach der Erbauung täglich regelmäßig den Fluss überquert und Autos und
Fußgänger transportiert |
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Wir sind hier schon relativ nahe am Mehr –
hier ein Blick zur Mündung des Flusses Nervion in das Meer |
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Da sind wir schon ein bisschen abgekämpft und
die Erkältung hat uns alle voll erwischt. Kleine Pause in einer Bar am Fluss,
bevor es zurück zum Flughafen geht. Der Flug geht leider über Frankfurt mit
Umsteigen, dauert daher deutlich länger als die Strecke an sich erfordern
würde. Schön wars |