Verkostungsnotizen Zwischendurch: November 2018

Persönliche Hedonismus-Skala nach Schulnotensystem:

1 = sehr gut, Wiederholung wünschenswert

2 = gut, Trinkfreude, spricht nichts gegen eine Wiederholung

3 = befriedigend, gut mit Essen, Wiederholung möglich, aber nicht dringend

4 = genügend, noch trinkbar, Wiederholung vermeiden

5 = nicht genügend, in den Ausguss damit

Tag	Wein	Note
1.	1998 San Giusto a Rentennano, Percarlo, Toskana: Schlank und elegant mit Biss im Abgang. Macht Freude	2-3
2.	NV Roederer, Champagne: Nach den Wiener Hochquellen-Leitungswasser das zweitbeste Getränk gegen den ersten Durst	2
	2005 Gruaud-Larose, Sarget, Saint Julien: Sauber, mittlerer Körper, guter Essensbegleiter	3
	2016 Giacobbe, Runcata, Soave Superiore: Frisch, nicht all zu fruchtig, geht so	3-4
3.	2015 Triebaumer, Marienthal, BF: Dicht, dunkel, mächtig, seht gut, aber eindeutig zu jung	2
4.	1995 Brunel, Cailloux, Chateauneuf du Pape: Hell, transparent, massives Depot, noch nicht hinüber, aber doch schon sehr alt	3
6.	1990 Corino, Vigna Giacchini, Barolo: Es gibt sie doch, die guten Flaschen mit reifem Barolo, sauber, dicht nachhalting, macht Freude	2
8.	1998 Geantet-Pansiot, Gevrey-Chambertin Poissenot: Kein Kork bei Burgundern - das war einmal	5
	1998 Geantet-Pansiot, Gevrey-Chambertin: Immerhin, die nächste Flasche ist OK. Schlank, einfacher Klassiker	3
11.	2005 Laffont, Hecate, Madiran: Viel dichter, dunkler und samtiger geht es wohl nicht. Im Bouquet ein Hauch flüchtiger Säure, wohl bedingt durch überreife Beeren	2
13.	2015 Malescot St. Exupery, Margaux: Ab und zu ein dichter junger Bordeaux - überaus ansprechend	2
16.	2012 Judith Beck, Judith, BF+St. Laurent: Klingt etwas lächerlich, ist aber zumindest stand alone von einem Petrus nicht so weit entfernt	2
20.	1994 Pontet-Canet, Pauillac: Klassiker für mittleren Bordeaux, gut trinkbar, Begeisterung fehlt allerdings	3
23.	2012 Laffont, Hecate, Madiran: Erfreulich - das Weingut gibt es noch, aber anscheinend wirklich von Chinesen gekauft. Hr. Speyer ist aber offensichtlich nicht mehr der Weinmacher. Unangenehm säuerlich er Geschmack, aber nicht vom Wein, sondern anscheinend von allzu "grünen" Fässern. Vielleicht wird es noch, denn im Hintergrund ist die Mächtigkeit des Weins wohl zu spüren	3-4
26.	1990 Sociando-Mallet, Haut Medoc: Sehr gute Flasche, keine Andeutung von Moder, macht Freude. Wein baut allerdings in der offenen Flasche in den nächsten 1-2 Tagen stark ab - daher aufmachen und austrinken	2
29.	2012 Laffont, Hecate, Madiran: Doppelt dekantieren hilft etwas, aber die grünen Tannine vom Holz bleiben vordergründig. Die Mächtigkeit des Weins ist klar, die Trinkfreude ist limitiert	3-4

2018-12-01/Schriftführer e.h.