15.-18. September 2022: Weinreise Valpolicella |
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Donnerstag: Wir haben heuer das Weinbaugebiet Valpolicella östlich vom
Gardasee gewählt, weil wir dieses Ziel gut mit dem Auto erreichen und damit
einen Flug vermeiden können. Burkhard chauffiert uns mit seinem Wagen. Die erste Etappe
der Reise geht nach Udine. Kurzer Zwischenstopp im Cafe
Central in Neumarkt: Kasnudeln bzw.
Leberknödelsuppe sorgen für eine dringend benötigte Stärkung |
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Am mittleren Nachmittag treffen wir dann in unserem
Quartier Hotel „Al Sa Di Te“ in einem Vorort von
Udine ein und beziehen unsere Zimmer. Sehr angenehmes Quartier |
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Danach gibt es einen kurzen Besuch des Zentrums von Udine
mit einem Spaziergang und dem dringend nötigen Bar-Besuch. Cafe und Negroni
stehen am Programm |
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Am Abend geht es dann in das Ristorante
„Agli Amici 1887“ gleich
schräg vis-a-vis von
unserem Quartier. Im Vorraum zum Speisesaal trinken wir einen Aperitif (Champagner,
Negroni und alkoholfreier Fruchtsaft- Cocktail) und
essen die Grüße aus der Küche |
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Geboten wird ein sehr gutes Abendessen mit der Linie „Spiel
mit Konsistenzen“, Risotto z.B. ultra
al dente. Consommé outstanding. Dazu trinken wir: 2020 Ronc Platat,
Tokaj Friolano: Sauber,
moderate Säure, leicht plump, gutes Match mit Fisch und Meeresfrüchten #3 2014 Quintarelli, Valpolicella Superiore: Mittleres Rubin, saubere Nase, moderat
fruchtig, sehr ausgewogen, trotz 15% Alkohol eher schlank und elegant, sehr
langer Abgang mit nachhaltigen Tanninen #2 |
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Freitag: Auf dem Weg ins Valpolicella-Gebiet ziehen Wolken auf. Zu
unserem Leidwesen ist schlechtes Wetter angesagt |
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Ein paar Minuten später regnet es schon. Nach einer Stunde bessert sich das Wetter entgegen der
Prognose erfreulicherweise wieder deutlich |
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Nach dem Eintreffen im Valpolicella fahren wir nicht direkt
in unser Hotel, sondern beginnen gleich mit Winzerbesuchen. Erstes Ziel ist Monte Dall'Ora:
Leider ist keine Verkostung möglich, da Weinlese. Kauf von ein paar Flaschen
für spätere Verkostung. Wir kriegen aber einen Eindruck, wie das mit dem Trocknen
der Trauben für die Produktion des Valpolicella Amarone gemacht wird |
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Erziehung der Rebstöcke im Valpolicella erfolgt überwiegend
noch in der traditionellen Pergola-Form |
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Blick vom Weingut ins Land – Weinbau, soweit das Auge
reicht |
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Der Winzer von Monte Dall'Ora hat
uns für das Mittagessen die Trattoria Caprini empfohlen:
Nettes Mittagsmenü mit frischer Pasta. Dazu trinken wir: 2018 Monte Dall'Ora, Sausto, Ripasso: Optik eher
hell, wirkt schlank trotz 14,5% Alkohol, Hauch von süß-auren Drops, leicht
säuerlich, Abgang moderat, leichtes Manko an Frische #3 |
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Danach geht es zum Weingut Quintarelli,
einem der renommiertesten Weingüter im Valpolicella. Wir haben Pech, weil gerade vor uns ein Autobus mit einer
Gruppe für eine organisierte Besichtigung eingetroffen ist. Daher ist für uns keine Verkostung möglich. Wir kaufen aber ein paar Flaschen Valpolicella Superiore und Amarone ein und kaufen auch eine Flasche
Weißwein zum Verkosten vor Ort: 2021 Quintarelli, Bianco Secco: Cuvée mit sehr viel
Sauvignon Blanc #3-4 |
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Blick vom Weingut ins Land |
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Danach geht es weiter zum Weingut Bussola.
Die Warten auch gerade auf vorangemeldete Gäste und haben für uns wenig Zeit. Verkostung ist mit zu lange offenen und zu warmen Weinen
eher unbefriedigend: 2016 Bussola, Valpolicella
Classic Superiore "TB" (Kellertechnik 50%
Richtung Ripasso): Massiv und kräftig,
alkoholischer Abgang, heiß #3-4 2016 Bussola, Amarone Classico: Etwas milder als der "TB", schwarze
Frucht, massiv alkoholisch (16,5%) #3 |
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Jetzt geht es weiter in Richtung zu unserem Hotel Agritourismo Il Biotto, das
hoch oben auf einem Hügel mit Blick Richtung Gardasee liegt. Sehr ansprechendes Quartier |
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Am Abend ziehen wieder ein paar dunkle Wolken auf |
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Am Abend geht es dann mit dem (sehr teuren) Taxi in das Ristorante Amistà, das in einem
Hotel mit Thema Kunst liegt. Die Werke sind teilweise etwas merkwürdig. Zu den Grüßen aus der Küche trinken wir wieder Negroni, Champagner und lokalen Sprudelwein. |
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Service freundlich, Sommelier sehr kompetent. Küche nicht sehr ausgewogen, teilweise versalzen. Dessert
exzellent. Umfangreiche Weinkarte, Weinpreise aber völlig überzogen. Zum Menü trinken wir: 2021 Capitel Foscarino,
Anselmi: Hellgelb, Nase nach Sauvignon Blanc,
betont fruchtig, Abgang leicht unrund. Mit Fisch brauchbar #3-4 2015 Masi, Osar
(Oseleta): Brillantes Rubin, saubere Nase, dezente
Frucht, etwas säuerlich im Geschmack, im Abgang etwas bitter #3 In Summe war das Ganze etwas unbefriedigend. Danach geht es mit einem anderen (aber ebenso teurem) Taxi
wieder zurück in unser Hotel |
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Samstag: Der nächste Morgen ist grau und regnerisch |
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Als erstes besuchen wir das Weingut Secondo
Marco und kosten: 2018 Secondo Marco, Valpolicella Classico: Sehr transparent, schlank, sauber, leicht
säuerlich, fast burgundisch #2-3 2017 Secondo Marco, Valpolicella Superiore Ripasso: Spur
dunkler, Nase etwas weniger frisch, leicht säuerlich, im Geschmack etwas
härter #3 2013 Secondo Marco, Valpolicella
Amarone: Mittleres Rubin, Rosinen in der Nase, mittlerer Körper, Säure und
Frucht sehr ausgewogen, Abgang eher weich. In Summe überraschend elegant #2-3 |
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Blick auf einen Weingarten: Wieder Pergola-Erziehung |
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Danach besuchen wir das Weingut Zymé
und verkosten mit ausführlichen Erklärungen vom Winzer (Schwiegersohn von Quintarelli): 2020 Zyme, Bianco (Cuvée mit Rondella-Mutation):
Frisch mit Hauch Üppigkeit #3 2020 Zyme, Valpolicella Classico: Schlank und säuerlich, Essensbegleiter #3-4 2018 Zyme, Superiore
(Ripossa): Schlank und intensiv, dezente Frucht mit
deutlicher Säure, sehr langer Abgang #2-3 2013 Zyme, Oseletta:
Dunkel und dicht, wenig Frucht, Abgang Spur bitter, extrem trocken und
tanninig#3 2019 Zyme, 60/20/20 (Bordeaux
Klone): Nicht als solcher zu erkennen, moderat ansprechend aber OK #3 2019 Zymé, Kairos, Blend von 15 Rebsorten: Sauber und kräftig, samtiger
Abgang #3 2017 Zymé, Amarone: Sehr
transparent, leichte Rosinen Nase, voller Körper ohne Fett zu sein. Nachhaltige
Tannine im Abgang #2 2015 Zymé, Harlequin
(Kairos Riserva): Dicht und dunkel, mächtig,
massiver Abgang #2 2009 Zymé, Amarone Riserva "La Mattonara": Marmeladig. Sehr
speziell. #3-4 2015 Zymé, Recioto:
Überraschend dezente Süße, aber nicht mein Fall #3 2016 Zymé, Syrah: Fruchtig
und etwas weich am Gaumen, massive Tannine im Abgang #2-3 2018 Zymé, Spumante, 100% Pinot Noir, Zero Dosage: Leicht rosig, massiv trocken, perfekter Essensbegleiter
#3 |
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Zu Mittag lockert das Wetter etwas auf und es geht wieder
in die Trattoria Caprini: Mittagessen mit Bacalao und gerösteter Leber. Dazu trinken wir: 2017 Monte Dall'Ora, Valpolicella
Classico Superiore
"San Giorgio Alto": Leider zu warm und dadurch etwas plump, leicht
brandig #3-4 |
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Nach dem Mittagessen besuchen wir das Weingut Begali: 2021 Begali, Valpolicella Classico: Schlank, leicht säuerlich, Essensbegleiter #3-4 2020 Begali, Valpolicella Ripasso: leichte Zitronennote #3 2018 Begali, Valpolicella Superiore "Siora":
Leicht bitter, eher schlank, Dichte Tannine, etwas bitter #3 2017 Begali, "TIGIOLO"
(Mittelding zu Amarone), IGT Rosso Verina: Schlank and elegant #3 2018 Begali, Valpolicella
Amarone: Dunkel, Rosinen-Note, gut ausgewogen, langer Abgang #2-3 2017 Begali, Valpolicella Amarone
Riserva "Monte Ca
Bianca": Noch dichter, noch mehr
Rosinen, dicht, langer Abgang #2-3 |
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Danach zurück ins Hotel für eine Ruhepause vor dem
Abendessen |
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Herrlicher Sonnenuntergang über dem Gardasee |
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Am Abend geht es wieder mit dem Taxi (diesmal nicht ganz so
teuer) in das Restaurant Oseleta etwa halb zwischen
unserem Quartier und dem Gardasee. Die Stimmung ist gut und wir haben sogar Appetit – bisher waren
wir am dritten Abend immer ein bisschen angeschlagen |
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Ausgezeichnete Küche mit dem augenscheinlichen Ziel, mit
jedem Gang Freude zu bereiten. Service freundlich und flexibel. Weinkarte mit guter
Auswahl und akzeptablen Preisen. Dazu trinken wir: 2019 Zymé, Black to White, Il Bianco: Frisch und dezent fruchtig mit
ausreichender Üppigkeit auch für Meeresfrüchte #2-3 2009 Le Raguse, Amarone
Valpolicella Classico: Dunkel, Rosinen im Bouquet,
Alkoholsüße im Geschmack, macht Freude #3 |
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Dann wieder mit dem Taxi zurück ins Hotel. Blick ins Lichtermeer Richtung Verona |
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In der Früh wieder herrliches Wetter. Zum Frühstücken auf
der Terrasse ist es leider noch etwas zu kalt. Gegen 9 machen wir uns dann wieder auf die Heimreise |
Unsere heurige Weinreise war wieder sehr interessant und
informativ. Das Vorurteil, dass Valpolicella für ein dünnes „Gschloder“ steht, wurde ordentlich ausgeräumt. Auch der
einfache Valpolicella kann ein ausgezeichneter Essensbegleiter sein, Superiore und Ripasso stehen
für mehr Gehalt und Amarone ist allein schon vom Aufwand bei der Produktion her
sehr beeindruckend. Wir haben diesmal etliche Weingüter besucht und die
Eindrücke waren insgesamt sehr positiv. Wir haben auch etliche Flaschen zum Nachverkosten mitgenommen. Der geringere Weinkonsum bei unseren Restaurantbesuchen hat
sich sehr positiv auf unseren letzten Abend ausgewirkt – bei früheren
Weinreisen waren wir da meist schon etwas matt und ohne Appetit. Diesmal war
es ein sehr ansprechender und unterhaltsamer Abend. Rückfahrt nach Wien weitgehend ohne besondere Vorkommnisse,
lediglich ein Stau auf der Autobahn war etwas lästig. Burkhard war ein
routinierter und ausdauernder Chauffeur. Um ca. 18 Uhr waren wir nach ca. 9
Stunden Autofahrt wieder zurück. |