Bericht Weinreise 2005 Elsass:
22/09/05:
Flug 8:25 Stuttgart Ankunft 9:35
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Übernahme des Mietautos und Fahrt nach Strassburg
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Kleiner Rundgang in der Altstadt
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Fromagerie Vieux Gourmet: Interessantes Käseangebot, aber es ist geruchsbedingt
leider undenkbar, etwas mitzunehmen
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Etwas missglückte Jause in einem nur anscheinend urigen Lokal (Munsterkäse auf
Kartoffeln gratiniert mit grauslichem Gewurztraminer:
2002
Klipfel Eugene, Gewurztraminer, Barr:
Blass. Nase nach Traubensaft. Unangenehme Süße. Obskurer Nachgeschmack.
Serviert wurde der Wein in einem Römer. 50+2+10+8+3=73)
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Abendessen Restaurant Crocodile:
Für
ein absolutes Toprestaurant eher unterer Durchschnitt bei Service und Essen
(Menue Hommage Jules Verne). Weinkarte interessant, ältere Weingänge.
Sehr gut ein Vogue Musigny VV 1985: Halbe
Flasche. Ziegelgranat, fette Schlieren. Würzige Nase, Assam Tee. Mittlerer
Körper, karamellisierte Süße, kräftige Säure, sanft seidige tannins. Langer
seidiger Abgang. Sehr gute Kombination mit einem Hühnchenspiess mit Rotkraut
und Kartoffelpürree.
50+2+14+18+8=92.
Weitere Weine:
1978 Grand Puy Lacoste, Pauillac:
Ziegeliges Rubin, klar. Etwas Bauernhof, Lakritze. Mittlerer Körper, lebendige
säure, etwas unreife dunkle Frucht, samtige nachhaltige Tannine. Langer Abgang,
nachhaltige etwas grobe Tannine. Nachgeschmack nach süß/sauren Drops.
50+3+13+17+6=89.
1999 Trimbach, Reserve Personelle, Pinot
Noir: Sehr helles Granat, fette Schlieren. Rauchige Nase, grüner Paprika,
Andeutung von roter Frucht. Mittlerer Körper, etwas heiß, wenig Frucht, wenig
Säure, etwas leer. Etwas rauchige Tannine im eher kurzen Abgang.
50+3+12+12+4=81.
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Nächtigung Hotel Maison Rouge: Ruhige Lage, gut geschlafen
23/09/05:
Fahrt ins Weingebiet
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Kurzer Spaziergang in Molsheim (netter Stadtkern) mit anschließender Rast in
einem Café zur Strategiebesprechung
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Mont d'Odilia: Altes Kloster auf Bergkuppe mit schönem Ausblick auf die Ebene
vor den Vogesen
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Auberge Maison Forestiere
Welschbruch am Weg nach Barr: Zünftige Bauernjause (Munsterkäse bzw.
Fleischtarte mit sehr gutem Gewurztraminer)
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Biowinzer Kreydenweiss in Andlau:
Eindeutig
hochwertige Weine (vor allem Riesling und Pinot Gris sowie eine interessante
Cuvee davon) trotz (oder wegen?) biodynamischer Bearbeitung der Weingärten.
Entgegen dem bei uns üblichen Verständnis wird neben mit Brennesseljauche auch
mit Kupfer und Schwefel gespritzt. Es scheint auch möglich zu sein, mit etwas
Geduld und einer mehrjährigen Übergangszeit einen Weingarten von
konventioneller Bearbeitung auf bio umzustellen
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20:00 Abendessen im Restaurant Auberge
de L'Ill in Illhäusern: Sehr gute klassische französische Küche (wenn auch in
Summe etwas zu schwer, um bekömmlich zu sein), sehr aufmerksames Service, sehr
umfassende Weinkarte. Fiasko mit lokalem Pinot Noir trotz kompetentem
Sommelier.
2000 Kuentz-Bas, Collection Rare, Pinot
Noir, Husseren-Les-Châteaux,
1997 Faiveley,
Clos des Cortons, Cotes d'Or,
2002 Leipp-Leininger, Gewurztraminer,
Kirchberg de Barr Grand
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Nächtigung Hotel La Clairiere, Illhäusern: Sehr netter Fachwerkbau außerhalb
des Ortes, kleiner Fußmarsch vor und nach dem Abendessen
24/09/05:
Rundfahrt im Weingebiet:
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Riquewihr: Spaziergang im angeblich schönsten Ort der Weinstrasse mit
Besichtigung des mittelalterlichen Diebsturms mit Folterkammer
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Caveau Morakopf in Niedermorschwihr: Deftige Hausmannskost ohne touristische
Kompromisse, hohe Qualität und sehr nett (Choucroute traditionelle, Quiche
Choucroute, Gratin Munster - letzteres natürlich mit einem Glas Gewurztraminer)
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Museum Unterlinden in Colmar in einem alten Kloster aus dem 13. Jhdt. mit dem
berühmten mehrflügeligen Isenheimer Altar mit den Altarbildern von Schongauer
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Vinothek La Sommeliere in Colmar: Ganz schönes Angebot Elsass, Rhone und
Burgund aber keine zwingende Gelegenheit
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Bei Turckheim machten wir einen kurzen Spaziergang in den (oder besser
Inspektion der?) Weingärten in der Grand
Cru Lage Brand
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Rückkehr nach Strassburg und Einchecken im
Hotel REGENT CONTADES: Schöne Lage am Ill
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20:00 Abendessen Restaurant Buerehiesel: Ausgesprochen exzellente puristische
Küche, Menü leider etwas zu sehr auf Pilze als Beilage konzentriert. Service
gut, Sommelier etwas steif und inkompetent bei Rotweinen, Weinkarte aber sehr
gut. Dass wir alle Weine aus Riedel Riesling Gläsern trinken müssen, mutet aber
etwas merkwürdig an.
2000 Josmeyer, Brand Grand Cru, Turckheim,
Alsace, France: Blasses grünliches Gelb, mittlere Viskosität. Feuerstein
mineralische Nase. Schlanker Körper trotz 12,5% Alkoholgehalt, gute Säure,
fruchtig. Guter Abgang, fruchtig säuerliche Tannine im Nachgeschmack.
50+2+12+16+7=87.
1995 Rousseau, Les Cazetiers,
Gevrey-Chambertin 1er Cru, Cote d'Or,
1991 Faiveley, Clos des Cortons, Cotes
d'Or,
1998 Jamet, Cote Brune, Cote Rotie,
25/09/05:
Strassburg: Spaziergang in Petite France (nettes altes Stadtviertel zum
Bummeln) und Besichtigung der Ponts Couverts (alte Wehranlage) und des Münsters (Beeindruckende gotische Kathetrale
mit unglaublich vielen Detailelementen)
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Rückfahrt nach Stuttgart
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Abflug 16:35 Abflug nach Wien.
Allgemeine Eindrücke: Reizvolle Landschaft, gut gepflegt,
wohlhabende Bevölkerung. Das deftige einheimische Essen ist durchaus
schmackhaft, die Gourmettempel scheinen aber zumindest teilweise etwas
überschätzt. Die Qualität der Weine geht von schrecklich bis zu exzellent,
letzteres vor allem bei den Grand Cru Auslesen von Riesling, Gewürztraminer und
Pinot Gris. Die wenigen Produzenten, die versuchen, aus Pinot Noir mehr als
einen belanglosen Rose oder Schaumwein zu machen, sind zumindest nach den
ersten Erfahrungen nicht sehr erfolgreich. Die Weinkarten in den Restaurants
sind aber sehr gut bestückt, vor allem mit relativ preisgünstigen Burgundern.
Die Glaskultur lässt sehr zu wünschen übrig – dass man in einem 3-Stern Lokal
große Rotweine in Rieslinggläsern serviert bekommt, ist wohl eher bescheiden.
2005-09-26/Schriftführer
e.h.